Abstract
The question of wind farm impacts on Black Grouse (Tetrao tetrix) is highly relevant both for grouse protection and for approval procedures for east Alpine wind farms, and it has been subject to major uncertainties. In-depth investigations into the Styrian wind farm at Steinriegel have shown temporary decline after construction, significant long-term population increase overall, no spatial avoidance response to the wind turbines, appearance of a new main lek between two wind turbines, and avoidance of touristic disturbance. A critical synopsis of data from seven Austrian wind farms only confirms enduring population declines or lek displacement (away from or towards the wind turbines) in such cases where wind farms go hand in hand with habitat deterioration due to either reforestation or other utilization (mostly Alpine tourism and winter sports) associated with the frequent presence of people; otherwise there is no evidence of such effects. The following preconditions are considered crucial for the compatibility of Alpine wind farms and Black Grouse protection: availability of well-structured habitats, restrictions on construction activities during certain times of day and seasons, contrasting colouration of the wind turbine towers to prevent collisions, and rigorous visitor management to assure undisturbed retreat habitats.
Fortbestand und Raumnutzung des Birkhuhns in ostalpinen Windparks
Die Frage, wie sich Windkraftanlagen auf das Birkhuhn (Tetrao tetrix) auswirken, ist bisher mit erheblichen Beurteilungsunsi-cherheiten verbunden und sowohl für den Raufußhuhnschutz als auch für behördliche Bewilligungsverfahren ostalpiner Wind-kraftprojekte von hoher Relevanz. Vertiefte Untersuchungen im Windpark Steinriegel (Fischbacher Alpen, Steiermark) ergaben ein vorübergehendes Bestandstief nach Anlagenerrichtung, einen signifikant positiven Langzeit-Bestandstrend, das Fehlen jegli-cher Meidereaktionen gegenüber den Anlagen, die Etablierung eines neuen Hauptbalzplatzes zwischen zwei Anlagen sowie ein Ausweichen vor alpintouristischen Störungseinflüssen. Eine kritische Zusammenschau von Daten aus sieben österreichischen Windparks zeigt nur dort anhaltende Bestandseinbußen des Birkhuhns oder eine räumliche Verlagerung von Balzplätzen (von den Anlagen ab- oder an diese heranrückend), wo neben der Windkraftnutzung weitere, mit verstärkter Präsenz des Men-schen verbundene Nutzungen (insbesondere Alpintourismus und Wintersport) oder durch Wiederbewaldung bedingte Ha-bitatverluste wirksam sind; anderenfalls sind solche Effekte nicht festzustellen. Als wesentlich für die Vereinbarkeit von alpiner Windkraftnutzung und Birkhuhnschutz werden eingestuft: die Verfügbarkeit strukturell geeigneter Habitate, jahres- und tages-zeitliche Bauzeitbeschränkungen, Kollisionsvermeidung durch Kontrastfärbung der Anlagensäulen und konsequente Besucher-lenkungsmaßnahmen zur Sicherstellung störungsarmer Rück-zugsräume.